Alice Elliot Dark: Unsere Jahre auf Fellowship Point: Über die Kraft der Freundschaft zweier großartiger Frauen
Verlag: Insel, gebunden , 28,80 €
Über achtzig Sommer haben Agnes Lee und Polly Wister zusammen verbracht, in den Sommerhäusern ihrer Familien auf Fellowship Point an der Küste Maines inmitten unberührter Natur. Auch jetzt, im Alter, ist ihre lebenslange Freundschaft unverbrüchlich, trotz ihrer sehr unterschiedlichen Lebenswege: Polly hat sich ihr Leben lang immer zuallererst um andere gekümmert, um ihren Mann Dick, der Karriere als Philosophieprofessor gemacht hat, und um ihre drei Söhne, denen sie ein behagliches Zuhause und eine unbeschwerte Kindheit ermöglicht hat. Agnes hingegen hat nie geheiratet, stets alleine gelebt und sich ihrer Arbeit gewidmet: Als Kinderbuchautorin hat sie große Erfolge gefeiert, und nun drängt ihre Lektorin sie, ihre Memoiren zu schreiben. Dabei kommen schmerzhafte Erinnerungen an die Oberfläche und eine tiefe, unerfüllte Sehnsucht, die sie lange verdrängt hatte …
Elif Shafka: Am Himmel die Flüsse
Verlag: Roman Hauser, gebunden, 28,80 €
Narin ist neun, als in dem ezidischen Dorf am Tigris Planierraupen auftauchen. Ihre Heimat soll einem Dammbauprojekt der türkischen Regierung weichen. Die Großmutter, fest entschlossen, die Enkelin an einem ungestörten Ort taufen zu lassen, bereitet alles für die Reise ins heilige Lalisch-Tal vor. Kurz vor Aufbruch stößt Narin auf das Grab eines gewissen Arthur – direkt neben dem ihrer Ururgroßmutter Leila. Wer war dieser „König der Abwasserkanäle und Elendsquartiere“, der Junge aus dem viktorianischen London, von den Ufern der verschmutzten Themse? Und was hat er mit Narins eigener Vertreibung zu tun? Meisterhaft verwebt Elif Shafak Vergangenheit und Gegenwart zu einem soghaften Roman über sich kreuzende menschliche Schicksale und die Macht jahrhundertealter Konflikte.
Verlag: Penguin, gebunden, 28,80 €
Allan & Daniel Knoll: Unsere Mutter. Die Jüdin, die nicht hassen wollte
Verlag: Zsolnay, gebunden, 24,70 €
Sie hat ihnen die Tür geöffnet, und sie haben sie getötet, weil sie Jüdin war. Sie hieß Mireille Knoll und wurde im Alter von 85 Jahren in ihrem Appartement in Paris durch elf Messerstiche ermordet. Als bekannt wird, dass es sich um einen antisemitischen Akt handelt, finden im ganzen Land Kundgebungen statt.
Allan und Daniel Knoll zeichnen das einfühlsame Porträt ihrer Mutter, einer lebensbejahenden Kosmopolitin, die den Holocaust überlebt hat und deren Tür stets offen für verschiedene Menschen, Religionen und Weltanschauungen stand. Sie erzählen ihre außergewöhnliche Familiengeschichte von Paris und Wien über Deutschland und Portugal bis nach Brasilien. Vor allem aber setzen sie ein Zeichen gegen den Hass.
Nils Klawitter: Die Kleine Sache Widerstand: Wie Melanie Berger den Nazis entkam
Verlag: Czernin, gebunden, 22 €
Mit 15 Jahren klebt Melanie Berger Anti-Hitler-Zettel auf Häuserwände in Wien. Wenig später muss sie vor den Nazis fliehen – über Belgien bis in den Süden Frankreichs. Dort fliegt ihre Widerstandsgruppe auf, sie wird verhaftet und entkommt in einer halsbrecherischen Aktion aus dem Gefängnis in Marseille. Heute ist sie 102 Jahre alt – und eine der wenigen, die noch von damals erzählen können. Immer noch macht sich Melanie fast jede Woche auf, um Schülern aus ihrem Leben zu berichten. Und von der Notwendigkeit des Ungehorsams. Lange kamen ihr die eigenen Erlebnisse nicht so bedeutend vor. Erst spät begann sie, davon zu erzählen. Von dieser »kleinen Sache«, die sie immer hintangestellt hatte und die im Schatten mächtiger Résistance-Erzählungen und preisgekrönter Exilliteratur verborgen blieb. Der SPIEGEL-Journalist Nils Klawitter erzählt ihre Geschichte: die Odyssee einer jungen Frau durch die Wirren des 20. Jahrhunderts, durch den aufstrebenden Faschismus und den Zerfall Europas in Diktaturen. Es ist eine Geschichte von Flucht und Verfolgung, vom Stillhalten in der Illegalität. Und eine Verbeugung vor unglaublicher Tapferkeit.
Ernst Geiger: Berggasse 41: Die Wiener Kripo in der Nazizeit
Verlag: edition a, gebunden, 26 €
Täter, Mitläufer und Opfer. Berggasse 41 war schon zur Zeit der Monarchie das Hauptquartier der Wiener Kriminalpolizei und ist es bis heute. Ernst Geiger hat unter anderem als Leiter der Mordkommission 25 Jahre dort verbracht. In diesem Buch geht er anhand von Archivrecherchen der Frage nach, wie sich Kriminalbeamte in politisch schwierigen Zeiten verhielten, welche Herausforderungen sie meistern und welche Entscheidungen sie treffen mussten. Vor allem will er klären, ob der Mythos der sauberen Kripo als Gegenüber der verbrecherischen Gestapo sich heute noch aufrechterhalten lässt.
Heinz-Dieter Pohl: Kärnten/Koroška: 1000 Jahre gemeinsam slowenisches und deutsches Namengut
Verlag: Mohorjeva/Hermagoras, gebunden, 28,90 €
In der historisch gewachsenen Kärntner (und österreichischen) Sprach- und Namenlandschaft spielen Ortsnamen eine sehr große Rolle. Sie sind Zeugen des historischen Zusammenwachsens verschiedener Sprachgemeinschaften und somit Erbe aus früheren Zeiten, also altes Kulturgut – wie auch historische Bauwerke oder lokales Brauchtum. In diesem Buch findet man alle Kärntner Toponyme, die slowenischer Herkunft sind, und auch die, die deutscher, romanischer oder noch älterer Herkunft sind. Ein eigenes Kapitel widmet sich auch Osttirol.
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